Mittwoch, 30. Juli 2008

AB askeri "derin uykularda"

Almanya'nın önde gelen gazetelerinden "Handelsblatt" 29 Temmuz tarihli sayısında AB'nin ortak bir savunma politikası yönünde ciddi açıklarının bulunduğunu bildiriyor.

Andreas Rinke'nin Berlin kaynaklı haberinde AB ülkelerinin toplu olarak her yıl 200 milyar Euroluk savunma giderleri (Dünya askeri harcamalarının dörtte biri) olduğu halde, modern kriz senaryolarına hazır askeri birliklerin yok denecek kadar az olduklarına dikkat çekilmekte.

AB Ortak Güvenlik ve Savunma Komisyonu(1) tarafından hazırlanan bir rapora dayanan haberde, AB ülkelerinin toplam 2 milyon asker, 10.000 tank ve 2.500 uçağa sahip olmalarına karşın bunların %70'inin AB sınırları dışında etkin askeri harekat kabiliyetine sahip olmadıklarının ciddi bir dezavantaj olduğu ifade ediliyor.

Raporda AB ülkelerinin askeri alanda geri kalmalarındaki başlıca sebepler olarak, stratejik açıdan hala Soğuk Savaş doktrinlerinde kalınması, AB ülkelerinin ekseriyeti NATO tarafından öngörülen %2'lik bütçe harcamalarının cok altında kalmaları, milli savunma bürokrasilerinin ancak kendi ihtiyaçlarını gözönünde bulundurarak savunma sanayilerini teşvik etmeleri ve bundan dolayı özellikle teknolojik sahada gerekli ortak açılımlara gidilememesi gösterilmekte.

NATO'nun öngördüğü %2'lik savunma harcamalarını gerçekleştiren AB ülkeleri ise Fransa, Bulgaristan, Yunanistan ve Kıbrıs Rum Kesimi.

1979 yılında dönemin Almanya, Fransa ve İngiltere başbakanları Helmut Schmidt, d'Estaing ve Callaghan tarafından Avrupa savunma sanayilerini birleştirmek yönünde hemfikir olmalarına ve AB ülkelerinin 1999'da 60.000 askerlik bir ortak AB ordusu kurulmasını kararlaştırdıkları halde henüz gerekli düzeyde bir neticeye varılamamıştır. Güvenlik ve Savunma Komisyonu raporunda 2003 yılında alınan AB Ortak Güvenlik Startejisi kararlarına rağmen AB ülkelerinin hala "tesadüf prensibi"ne göre hareket ettiklerinden şikayette bulunuluyor.

Raporda ayrıca, etkili bir ortak savunma doktrini üzerinde ısrarlı olan Fransa'nın AB Dönem Başkanlığı'na gelmesi ve ABD'nin artık "askeri açıdan güçlü ve bağımsız bir Avrupa'ya" karşı olmaması ile AB ortak savunma politikasi için iyi bir fırsatın doğduğu belirtilmekte.

(1) Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP), La politique européenne de sécurité et de défense (PESD), The European Security and Defence Policy (ESDP).

Europas militärischer Tiefschlaf

Haber: Algabal

Montag, 28. Juli 2008

Betrachtungen zum Islam im Werk Friedrich Georg Jüngers

Von Yasin Alder, Bonn

Die vollkommene Schöpfung (1)

Friedrich Georg Jünger (1898-1977), der Bruder des Schriftstellers Ernst Jünger (1895-1998), stand, was ­seine Bekanntheit betrifft, immer ein wenig im Schatten seines älteren ­Bruders. Zwischen beiden Autoren und Denkern bestand allerdings ein äußerst inniges Verhältnis und ein gegenseitiger geistiger Austausch in beide Richtungen, den Ernst Jünger einmal mit einer Osmose verglichen hat. Das bekannteste Werk Friedrich Georg Jüngers ist sicherlich "Die Perfektion der Technik", das 1939 fertig gestellt wurde, jedoch erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1946 erschien. Es ist vergleichbar mit ähnlichen technikkritischen Werken von Adorno, Horkheimer oder Anders, und auch Martin Heidegger, der mit Friedrich Georg Jünger in persönlichem Kontakt stand, hat sich bei seiner Kritik an der Technik von diesem beeinflussen lassen. Das Buch nimmt viele spätere Entwicklungen vorweg und gilt neben der Kritik an der Technisierung als einer der frühesten Wegbereiter des Umweltschutzgedanke ns. Als Fortsetzung der "Perfektion der Technik" erscheint in den 60er Jahren "Die vollkommene Schöpfung", in der Jünger sich kritisch mit der Darwinschen Evolutionstheorie auseinandersetzt.

Friedrich Georg Jünger war nicht nur Essayist, sondern auch Lyriker und Verfasser von Erzählungen sowie Romanen. Gerade sein erzählerisches Werk lohnt auch heute, wiederentdeckt zu werden. Obwohl Friedrich Georg Jüngers spirituell eher im Glauben an eine "ewige Wiederkehr" verortet war, was weder Christentum noch Islam entspricht, finden sich in seinem erzählerischen und essayistischen Werk auch Bezüge zum Islam und der islamischen Welt. In dem 1948 erschienenen Sammelband "Orient und Okzident" finden sich unter dem Titel "Persische Dichter" drei Abhandlungen über Omar Khajjam, Sa'di und Hafis, aus denen hervorgeht, dass Jünger sich sehr eingehend mit den drei Autoren auseinandergesetzt hat. Zudem gibt es auch einen Text über die "Geschichten aus Tausendundeiner Nacht".

Geschichten aus 1001 Nacht

Darin stellt Jünger bereits zu Beginn zutreffend fest: "Es gibt im Islam kein Drama, und auch die Geschichten aus Tausenundeiner Nacht haben nichts Tragisches und Dramatisches. In ihnen sind keine antiken Masken wie Ödipus oder Antigone zu finden, keine Charaktere, die im Konflikt mit sich selbst und der Welt zugrunde gehen, wie Richard III., Hamlet oder Lear. Auf die Darstellung des tragischen Konflikts und seine genaue Motivierung wird keine Mühe verwandt." Alle Aufmerksamkeit wende sich vielmehr dem Glück und Unglück zu, das der Mensch hat, und das über die Welt wie ein Goldregen ausgestreut sei, das den einen treffe, den anderen verfehle und das sich nicht motivieren lasse.

In den Geschichten aus Tausenundeiner Nacht, so Jünger, gelte das Interesse nicht den einzelnen Figuren, die gar keine Individualität oder Persönlichkeit besäßen, sondern den Personen als Trägern "eines merkwürdigen, bis zum Wunderbaren gehenden Kismets. Es ist, als ob in die Kette des Webstuhls bunte Fäden einschießen, als ob sich unter der Hand des unsichtbaren Webers Figuren bilden." Dem Leser werde deutlich, "wie Reich an Mitteln das Kismet ist, um die gleiche Wirkung hervorzubringen." Die Reihung, gleich Perle und Schnur, kehre bei den orientalischen Dichtern immer wieder: "Die Perle entgeht der Schnur nicht, das heißt einer Ordnung, in der von jeher alles eingefädelt und vorbestimmt ist." Sindbad als Muslim wisse, dass er nicht selbst Schöpfer und Schaffender ist, sondern dem Kismet unterworfen bleibe. Diese Welt sei zudem so eingerichtet, dass sie aller Psychologie entbehren könne, weswegen diese auch in den Geschichten völlig fehle. "Für Sindbad ist das Glück eins mit Allahs Gnade, und Glücks- und Gnadenwelt fallen in seiner Vorstellung zusammen." Damit trifft der Autor sehr anschaulich die islamische Haltung, dass nichts ohne den Willen Allahs geschieht und nichts von Ihm unabhängig ist. Zutreffend schreibt Jünger: "Sie entscheiden nichts, denn es ist über sie schon entschieden worden. Und es gibt keinen Widerspruch zwischen ihnen und ihrer Bestimmung; ein solcher Widerspruch hat überhaupt keinen Ort, an dem er auftreten könnte. Scharfsinnige Berechnungen und kunstvolle Sprünge können den Menschen dieser Bestimmung nicht entfremden", und an anderer Stelle: "…denn auch das, was zufällig scheint, ist vorgesehen".

In seinem Verständnis der Bestimmung im Islam, die Jünger freilich wie viele andere europäische Denker seiner Zeit eher als statischen "Fatalismus" versteht, erkennt er nicht das nicht-statische, dynamische Element, dass der Muslim trotz der Vorherbestimmung angehalten ist, durch gute Taten Allahs Wohlgefallen zu erlangen und durch die Bestimmung nicht dem eigenen Handeln und der Verantwortung dafür entbunden ist.

Interessant sind auch seine Beobachtungen zur arabischen Sprache: "Hier ruht alles auf Anschauung, und die Folge der Gedanken, ihr Zusammenhang schreitet von Bild zu Bild, von Vergleich zu Vergleich fort. Das Lebensvolle, Kräftige, ursprünglich Große einer solchen Sprache, deren Bilder etwas Niedriges haben, da sie den gemeinen Tagesverrichtungen entnommen sind, mutet uns seltsam an, wenn wir sie mit der abstrakten, toten, juristisch genauen Sprache unserer hohen Verwaltungsbeamten vergleichen." Jünger lobt den Reichtum des Arabischen und erwähnt die große Rolle, die diese Sprache wie auch die Dichtung in allen Lebensverhältnissen spielen. Erstaunlich seine zusammenfassende Einschätzung der Geschichten aus 1001 Nacht, diese könne auch den Titel tragen: "Geschichten von der Allmacht und Allbarmherzigkeit Gottes." Viele der Geschichten seien dem Qur'an "gleichsam herausgesponnen, und es gibt wenige, die nicht einen Bezug auf ihn haben."

"Ein reiner und harter Gottesbegriff ist über ihnen ausgespannt wie der wolkenlose Himmel über der Wüste. 'Ich höre und gehorche!' 'Allah ist Allah!' 'Es gibt keine Macht und keine Kraft außer Gott!'. Diese Allmacht würde den Menschen, der ihr allein gegenübergestellt wäre, niederwerfen und vernichten, er könnte vor ihr nicht bestehen, wenn sie nicht ausgewogen wäre durch die Allbarmherzigkeit Gottes, die jedem Menschen das Tor des Brotes öffnet, ihn schützt und erhält und seinen Weg bis zum Ende bestimmt und sichert. Allmacht und Allbarmherzigkeit sind Waagschalen, die im Gleichgewicht stehen", schreibt Friedrich Georg Jünger.

Und ans Ende des Textes stellte Jünger den bemerkenswerten Satz: "Unduldsam wie alle Offenbarungsreligionen, die nicht nur am Geist, sondern auch am Buchstaben der heiligen Texte festhalten, konnte der Islam wie die anderen dem großen Schisma nicht entgehen und nicht den Sonderungen, welche die Sektierer aufbrachten. Doch steht er nach über zwölfhundert Jahren der Wirksamkeit als mächtiger, unversehrter Baum da, der immer grünt und stets frische Zweige hervorbringt."

Persische Dichter

Während die Abhandlungen über Omar Khajjam und Hafis etwas darunter leiden, dass Jünger die Bilder des Weines und des Weintrinkens in deren Versen ausschließlich wörtlich nimmt und viele seiner Ausführungen und Folgerungen darauf aufbaut, finden sich auch hier viele interessante und zutreffende Beobachtungen über die muslimische Lebenshaltung, wie zum Beispiel über den Augenblick: "Es nützt dem Menschen nichts, daß er die Zukunft zu erkunden sucht und das Vergangene betrauert, denn Zukunft und Vergangenheit gelten gegenüber der Gegenwart, in der allein der Mensch wirklich lebt, keinen Pfennig." Nach einer weiteren, eher düsteren, statischen Darstellung des "Fatalismus", findet sich andererseits die überraschende Anmerkung: „Wird ein Mensch von großer, willensmäßiger Kraft dadurch schwächer, daß er sich ganz als Werkzeug einer undurchdringlichen, höheren Macht fühlt? Es fehlt nicht an Beispielen, daß er daraus ungemeine Kräfte zieht." An anderer Stelle schreibt er über den Fatalismus, dass man mit diesem "sehr zu Unrecht ... oft die Vorstellung einer gewissen Trägheit und Willensschwäche verbindet, denn er berührt den Willen gar nicht". Interessant ist auch, was Jünger, ebenfalls im Text über Omar Khajjam, über die Nafs und das Streben, durch Entwerden vom Selbst Allah und Seine Einheit zu erkennen und Ihm näher zu sein, schreibt: "…läßt sich mit dem Glauben an die Vernichtung der Individualitä t verbinden, denn in der Einheit geht das Selbstbewußtsein unter und mit ihm aller Schmerz und alle Lust, die nur an ihm haften." Ähnlich heißt es in der Abhandlung über Hafis: "Der Ort, an dem wir uns hier befinden, ist ein Ort der Trennung, deshalb währt auch der Schmerz immerdar, und dieser Schmerz ist ein kostbarer Besitz; ihn hegen, heißt lieben, sich dem Einen nähern. Er ist das Zaumseil, das aus dem Exil ins Vaterland führt." Auch dass unsere Wahrnehmung der Welt nicht alle Dimensionen umfasst und trügerisch sein kann, wie ein Traum, aus dem man mit dem Tod erwacht und mit dem die wirkliche Realität beginnt, findet sich in Jüngers Ausführungen.

Im Text über Sa'di stellt Jünger fest, dass dieser ebenso Lehrer wie Dichter sei, und dass, anders als im Okzident, Dichtung und Lehre nicht voneinander getrennt seien. "Dichter im Sinne der antiken Dichter, an denen wir uns gebildet und geübt haben, gibt es im Orient nicht. Hier ist das Verhältnis von Dichter und Lehrer enger, da ein genauer Bezug zwischen Leben, Lehre und Dichtung besteht. (…) Was den Islam vom Christentum unterscheidet, ist auch die nahtlose Verbindung, die zwischen der Religion und allen Lebensverhältnissen waltet." Über das Christentum findet sich einige Zeilen weiter auch die folgende Aussage: "Der Atheismus, der im Christentum ein Endprodukt ist, nämlich selbst noch eine christliche Position, die durch Negation bezeichnet wird, ist im Islam schwer zu denken, weil er hier etwas Unsinniges gewinnt." Denn eben durch das Fehlen oben genannter Trennung könne sich auch die Skepsis nicht so entfalten, dass sie sich gegen die Religion auf den Staat stütze.

Quelle: Islamische Zeitung

Biographie Friedrich Georg Jüngers

Bombenexplosionen in Istanbul

Bei zwei Bombenexplosionen im Istanbuler Stadtteil Güngören kamen 17 Personen ums Leben. Rund 160 Personen wurden verletzt.

Um ca. 21:45 Uhr Ortszeit (Sonntag) detonierte zunächst eine Paketbombe mit geringer Sprengkraft. Durch die erste Explosion wurden etwa ein dutzend Personen verletzt. Als Anwohner mit der Bergung der Verletzten beschäftigt waren, detonierte zehn Minuten nach der ersten Explosion ein zweiter Sprengsatz. Augenzeugenberichten zufolge war der zweite Sprengsatz in einem mit Betonmauern umfaßten Müllcontainer platziert worden. Pressemeldungen vom Montag sprachen von Fernzündungen per Handy und/oder Zeitzündungsmechanismus.

Spekulationen und Rätselraten: Bislang keine eindeutige Spur über Urheberschaft der Anschläge

Während offizielle Stellen zumindest indirekt die kurdische Separatistenorganisation PKK für die Bombenexplosionen verantwortlich machten, lehnte der PKK-Sprecher Zübeyir Aydar jegliche Verwicklung der PKK ab.

Zu ähnlichen Anschlägen mit kurdisch-separatistischen Hintergrund hatte sich bisher jedoch zumeist die TAK (Teyrêbazên Azadîya Kurdistan-Freiheitsfalken Kurdistans) bekannt. Von Seiten der PKK wird zwar jegliche organisatorische Verbindung zur TAK bestritten, doch bekennt sich die TAK selbst zum PKK-Führer Abdullah Öcalan. Türkischen Sicherheitskreisen zufolge soll die TAK explizit als Stadtguerilla von der PKK-Führung konzipiert worden sein. Die TAK konzentriert sich dabei auf Angriffe gegen wirtschaftliche Ziele in türkischen Großstädten und touristischen Regionen. Durch die jüngsten Angriffe der türkischen Armee gegen Stellungen der PKK im Nordirak, könnte sich die TAK zu Vergeltungsschlägen in den türkischen Metropolen entschlossen haben.

Die Politologin Prof. Dr. Deniz Ülke Arıboğan bestritt dagegen ebenfalls eine Urheberschaft der PKK. Wie die Vize-Rektorin der Bahçeşehir Universität (Istanbul) gegenüber dem türkischen Nachrichtensender NTV erklärte, stimme der Tathergang nicht mit dem strategischen Vorgehen der PKK überein. Ähnlich beurteilte Arıboğan eine mögliche Urheberschaft militanter Islamisten. Dagegen verwies Arıboğan auf eine mögliche Täterschaft national-kemalistischer Zellen um die türkische Gladio-Organisation Ergenekon.

Durch die Verhaftungen der Führungskader und den durch die Istanbuler Staatsanwaltschaft angestrengten Prozess, steht die putschistische Geheimorganisation unter Zugzwang. Zudem paßt der Tathergang zum Contra-Guerilla-Konzept der Geheimorganisation, die bestrebt ist, durch schwere öffentliche Provokationen einen Bürgerkrieg zu entfachen wodurch Regierung und Staatswesen zum Einsturz gebracht werden sollen um somit einem Putsch gleichgesinnter Armeekreise den Weg zu bereiten.

Die liberal-islamische Tageszeitung Zaman verwies in ihrer Onlineausgabe vom Montag ebenfalls auf die Geheimorganisation Ergenekon. Dem Zaman-Bericht zufolge habe der Anschlagsort "Symbolcharakter". Die Sprengsätze waren in der, nach dem ehemaligen Ministerpräsidenten Adnan Menderes (1899-1961) benannten, Menderes-Straße detoniert. Adnan Menderes war durch den Militärputsch vom 27. Mai 1960 abgesetzt und nach einem Schauprozess durch die damalige links-kemalistische Militärjunta hingerichtet worden. Auf die politische Tradition von Adnan Menderes beruft sich auch die derzeitige Regierungspartei AKP.

Bericht: Algabal

Samstag, 26. Juli 2008

Türkiye ve Ermenistan arasında gizli diplomasi

Alman internet haber sitesi "Die Presse" Türkiye ve Ermenistan arasında birtakım diplomatik görüşmelerinin geliştiğini bildiriyor. İstanbul kaynaklı habere "Futbol diplomasisi ve soykırım-komisyonu ile iki ülke arasındaki gerginliğin azaltması bekleniyor" alt başlığı ile girilirken söyle devam ediliyor:

Istanbul (keet). Ermenistan ve Türkiye ilişkilerinde yumuşamaya dair işaretler çoğaliyor. Şubat ayında devlet başkanlığına seçilen eski başbakan Sergey Sarkasyan son aylarda bir çok defa Türkiye ile olan ilişkilerinde bir normalleşmenin meydana geldiğini söyledi. Ankara'da ise hafif bir nazlanmaya rağmen kapı açık tutuluyor.

Türk Dış İşleri Bakanı Ali Babacan'ın sonradan küçümseyici ifadelerle es geçmesine rağmen, geçen hafta İsviçre'de iki taraf arasında gizli görüşmeler yapılmıştı. Sarkasyan 6 Eylül 2008 tarihinde Erivan'da iki ülkenin futbol milli takımları arasında yapılacak olan müsabakaya Türk Devlet Başkanı Abdullah Gül'ü davet etti. Gül ise şimdiye kadar daveti resmi olarak ne kabul etti ne de geri çevirdi. Ama hiç olmazsa müsabaka Erivan'da tertiplenecek.

Türkiye'de Erivan'ın izolasyonu ve komşusu Azerbaycan'ın gittikçe artan askeri gücünden dolayı bir yakınlaşmaya mecbur olduğu kanaati hakim. Erivan'in ekonomik, siyasi ve askeri sebeplerden dolayı bölgedeki gerginliği azaltmaya yönelmesi müsbet bir adımdır. Ancak Türkiye Azerbaycan ile olan ilişkilerini incitmemesine dikkat etmesi gerekiyor.

Bunun ötesinde Ankara'nın öncelikli bir arzusu var: Ermenistan'ın Türkiye'ye yönelik Ermeni soykırımı (1915-17 arası 1,5 milyon kadar ölü) iddalarından vaz geçmesi. Meselede Türkiye tarafından teklif edilen bir çözüm yolu ise ortak bir tarihçiler komisyonu. Böylece meselenin her iki tarafın da kabul edebileceği bir neticeye varılana kadar ertenemesi sağlanabilir. Böyle bir durum ise hiç bir zaman olmayacağa benziyor.

Diplomatie: Geheimgespräche zwischen Türkei und Armenien
Tercüme: Algabal

Freitag, 25. Juli 2008

WirtschaftsWoche: Türk ekonomisi serbest düşüşte

Alman iktisat dergisi "WirtschaftsWoche"nin 21 Temmuz tarihli haberine göre Türkiye ekonomisi "düşüş trendi"ne geçmiş durumda. "Türk ekonomisi serbest düşüşte" başlıklı haberinde, derginin yazı işleri müdürü Hans Jakob Ginsburg Türkiye ekonomisinde bazı paradoks gelişmelere değiniyor.

Yazısının başında PKK'nın Alman turistleri kaçırması, İstanbul ABD Başkonsolosluğu'nda çıkan silahli çatışma, AKP kapatılma davası ve Ergenekon soruşturması etrafında ortaya çıkan askeri darbe planları için "siyasi krizin tırmanışı" tabirini kullanan Ginsberg, siyasi kaos ortamının gittikce ekonomiye de sirayet ettiğine dikkat çekiyor.

Türk borsa endeksinin 2008 yılı ilk yarısına kadar %37'lik bir gerileme kaydettiği ve bu oranın uluslar arası iktisadi krizden etkilenen diğer kalkınan ülkelerden çok daha fazla olduğu belirtilirken, "paradoks bir şekilde" siyasi çalkantılarla geçen Temmuz ayında hafif bir yükselişe geçtiğini yazan Ginsburg bunu özellikle Türk yatırımcıların iç piyasadan kaçmamalarına bağlıyor. Yabancı sermayenin hala Türkiye'ye akmasını ise ikinci etken olarak işaretliyor Ginsburg.

Türkiye yabancı yatırımcılar için Asya'ya açılan kapı

Türkiye ekonomisinin gündeminde olan büyük yabancı yatırımlar ise şöyle sıralanmakta:

-İspanyol çimento imalatçısı Group Essentium'un İstanbul ve Doğu Ak Deniz bölgesinde olamak üzere toplam 400 milyon Euroluk iki yeni çimento fabrikası için girişimde bulunması.

-Başkent Elektrik Dağıtım A.Ş.'nin Sabancı Holding ile ortaklaşa olmak üzere Avusturyalı enerji kuruluşu Verbund tarafından 1.2 milyar Dolara satın alınması teşebbüsü.

-İtalyan Indesit Holding'in Türkiye elektronik eşya piyasasına büyük yatırımlar ile gireceği ve Türkiye üzerinden Asya ülkelerine yönelik ihracatını büyük çapta arttırmak istediğini duyurması.

Bu çerçevede yabancı yatırımcıların Türkiye'yi yakın Asya ülkelerine yönelik sıçrama tahtası olarak çok cazip buldukları ve ayrıca 2007 yılı Türkiye'ye giren yabancı sermayenin toplam 19.25 milyar Dolar olmasına nisbeten, 2008 yılının ilk iki ayında 7.4 milyarlık yatırımların gerçekleştiğinin altı çiziliyor.

Aksaray'daki Mercedes-Benz ve İzmir'de bulunan Bosch gibi Alman şirketlerinin de coğrafi konumdan faydalanarak yakın ve uzak Asya ülkelerine yönelik ihracatlarındaki kar payını arttırdıkları ve Mercedes-Benz'in seyahat otobüslerinde %60'lik ve yük araçlarında %30'luk payı ile Türkiye piyasasına hakim olduğu fakat bu payın daha da genişletilmesinin zor olduğu ifade ediliyor.

Büyüme oranı geriliyor, tüketiciler zor durumda - İhracatta yeni açılımlar mümkün

Türkiye ekonomisinin 2004-2005 yıllarındaki %9'luk rekor büyüme oranlarına artık ulaşamayacağı tahmininde bulunan Ginsburg, 2008 yılının ilk üç ayında görülen %6,6'lik büyüme oranının "yukarı doğru sapan" fakat gelecek için fazla itibar edilmemesi gereken veriler olarak tanımlıyor. (Grafik: 2002'den itibaren Türkiye gayri safi yurt içi hasıla verileri)

Türkiye ekonomisi için en büyük risklerin ise, Türk iktisat dergisi "Turconomics" sahibi Orhan Kocagöz'ün ifadeleriyle söyle gösterilmekte: "Yüksek enerji ve gida fiyatları enflasyonu hortlatıyor. Avrupa ekonomilerinde beklenen zayıflama ise diş ihracatı kötü yönde etkileyebilir."

Fakat Ginsburg'un ifadelerine göre Türk dış ihracatı nisbeten iyi bir konumda. İhracatın %51'lik payı AB ülkelerine gitsede, diger ana payın Rusya ve Orta Doğu ülkeleri gibi gittikçe yükselen bir talebin olduğu bölgelere dağılması Türkiye için büyük bir şans.

Diğer yandan Türk ekonomisi için en büyük tehlike olarak tüketicilerin kötü durumu gösterilmekte. Tüketici endeksinin bu yıl içinde 95 puandan 75 puana gerilediğine dikkat çeken Ginsburg'a göre bu süreçin başlıca sebepleri enflasyon artışı, YTL'nin değer kayıbı ve ülkenin karşı karşıya geldiği siyasi tehlikeler.

"Türk ve yabancı yatırımcılar bu sebeplerden dolayı henüz fazla rahatsız olmasalarda - Türk tüketicisi gelişmelerden dolayı oldukça tedirgin ve bu yeni bir ekonomik krize sebep olabilir." diyor Ginsburg.

"Türkische Wirtschaft im freien Fall"
Haber: Algabal

Dienstag, 22. Juli 2008

Okkulte Kriegsführung: Von Ergenekon nach Agartha - Doch wer zieht die Strippen?













Doğu Perinçek soll Agarta-Netzwerk aus Armeeangehörigen und Alewiten gebildet haben


Wie die liberal-islamische Tageszeitung "Yeni Şafak" in ihrer Ausgabe vom 20. Juli berichtete, soll Doğu Perinçek, einer der Hauptangeklagten im Prozess um die türkische Gladio-Geheimorganisation Ergenekon, unter dem Codenamen "Agarta" (Agartha) einflußreiche alewitische Kreise für die Geheimorganisation angeworben bzw. rekrutiert haben.

Laut "Yeni Şafak"-Bericht, führte eine seit dem Jahr 2005 laufende Untersuchungen des türkischen Geheimdienstes MİT im Bezug auf illegale Machenschaften Armeeanhegörigen zur Aushebung einer Ergenekon-Zelle. Es habe sich herausgestellt, dass mindestens 20 ranghohe Offiziere einem illegalen Netzwerk angehörten, das von Doğu Perinçek ausgelegt wurde. Auf die Spur des aus mehreren Zellen bestehenden Netzwerks sei der türkische Geheimdienst durch langjährige Überwachung der Armeeoffiziere gekommen. Der Geheimdeinst habe schließlich seine Erkenntnisse dem türkischen Generalstab übermittelt.

Perinçek soll in den ostanatolischen Provinzen verstärkt auf Stammesführer und Großgrundbesitzer zugegangen sein. Im Bericht wird insebesondere der alewitische Balaban-Stamm aus der Erzincan-Dersim (Tunceli)-Region genannt. Unter anderem hätten sich Vertreter von Perinçeks İşçi Partisi (Arbeiterpartei) in einem alewitischen Gemeindehaus im Istanbuler Stadtteil Yenibosna getroffen. Die Alewiten gelten als besonders kemalistisch/verwestlicht und werden deshalb von säkularen und linksextremistischen Kräften gerne für ihre Zwecke eingespannt.

Den Kontakt der alewitischen Gemeinden zur Führungsebene um Perinçek sollen Oberst der Luftwaffe C.K., der alewitische Geschäftsmann İ.A., Mehmet Bora Perinçek (Sohn von Doğu Perinçek) sowie İlhan Yaşar Hacısalihoğlu vom national-kemalistischen Verein "Türkiyem Topluluğu" (Meine Türkei Gesellschaft) gewährleistet haben.

Zu den mittleren und unteren Rängen sollen auch Rekruten der Militärakademien und zivile Angestellte der Streitkräfte zählen. Zudem wurden Waffen innerhalb von Wohnanlagen für militärisches Personal gelagert.

Bei einer Hausdurchsuchung der İP-Parteizentrale am 22. März wurden Dokumente des türkischen Geheimdienstes mit dem dienstlichen Verweis "Streng geheim" über die genannten Ermittlungen um das Perinçek-Netzwerk aufgefunden. Wie diese Geheimdokumente an Perinçek gelangten sei "bislang unklar".

Ein Name stiftet Unruhe: Was ist eigentlich "Agarta"?

Türkischen Presseberichten zufolge würde der Begriff "Agarta" auch in der Hauptanklageschrift der Istanbuler Staatsanwaltschaft genannt werden und sei im allgemeinen ein Synonym für das türkische "Ergenekon".

Nach dem auftauchen des Begriffs "Agarta" in Bezug auf die türkische Gladio-Geheimorgnisation, wird in der Öffentlichkeit hitzig über den Sinn und Zweck einer solchen Verbindung diskutiert. Der Name "Agartha" bezeichnet eigentlich einen halb-mystischen Ort im hinduistisch-buddhistisch geprägten Mittelasien. Der Begriff wurde in moderner Zeit von vielen okkulten, esoterischen, neo-theosophischen sowie traditionalistischen Kreisen thematisiert und bezeichnet je nach ideologischer Ausrichtung etwa einen "Verlorenen Garten-Eden auf Erden", spirituelle Erleuchtung oder eine bestimmte chiliastische Heilserwartung.

Die meisten bisher bekannt gewordenen Ergenekon-Angehörigen stammen aus dem strikt säkular-materialistischen Umfeld der modernen Türkei. So ist beispielsweise der angesprochene Doğu Perinçek seit seiner Jugend bekennender Marxist-Leninist (mit maoistischer Ausrichtung) und Atheist. Neben der Meinung es handle sich bei der ganzen "Agarta-Geschichte" um einen propagandistischen Coup der regierenden (liberal-islamischen) AKP unter Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan um die neo-kemalistische Geheimorganisation in den Augen der mehrheitlich muslimischen Bevölkerung weiter in Misskredit zu bringen, werden auch Stimmen laut die einen Bezug zu den frühen Jahren der pro-westlichen Republik unter der Diktatur M. Kemal Atatürks herstellen. Anfang der 1930er Jahre hatte sich M. Kemal Atatürk verstärkt mit neo-theosophischen Theorien beschäftigt. Besonders unter dem Einfluß des Neo-Theosophen James Churchward, der sich stark an den Lehren der Helena P. Blavatsky orientierte, stellte M. Kemal Atatürk die Behauptung auf, die "türkische Rasse" stamme vom untergegangenen Kontinent Mu und habe quasi jede Hochzivilisation in Eurasien begründet. Unter der sogenannten "Türk Tarih Tezi" (Türkische Geschichts These) wurde diese Behauptung in die offizielle Geschichtsschreibung der modernen Türkei aufgenommen. Dem großen Atatürk-Verehrer Dogu Perincek dürften diese Hintergründe jedoch sicher nicht unbekannt sein. Eine weitere Quelle solcher esoterischer Interessen könnten insbesondere Perinçeks Verbindungen zur Eurasischen Bewegung außerhalb der Türkei, besonders in Russland und den post-sowjetischen Nachfolgestaaten, sein.

Großes öffentliches Interesse an der Agarta-Diskussion - Aber wenig Fakten

"Agarta" hat jedenfalls in den letzten Tagen ein regelrechtes Okkult-Fieber in der Türkei ausgelöst. Fast alle Tageszeitungen berichteten umgehend im Besonderen über das Interesse M. Kemal Atatürks an der Agartha-Legende. Dies ist für die breite türkische Öffentlichkeit etwas völlig neues. Auch daran zu erkennen, dass sich die Medienvertreter größtenteils durch unseriöses und schlecht recherchiertes Nachrichtenmaterial bloßstellen. Von türkischen Tageszeitungen die mit der Ergenekon-Geheimorganisation sympathisieren wird suggeriert, die Istanbuler Staatsanwaltschaft würde tatsächlich eine Verbindung der Angeklagten zu "irgendwelchen geheimen Oberen aus Tibet" herstellen. In den Berichten dieser Kreise wird versucht damit den ganzen Prozess als "Unsinn" abzuqualifizieren.

Wie die Boulevard-Zeitung "Akşam" unter Berufung auf den bekannten Buch-Autor zu Themen der Esoterik, des Okkultismus und Geheimdienstmachenschaften, Aytunç Altındal, berichtete, habe M. Kemal Atatürk im Jahre 1936 eine türkische Delegation nach Indien entsandt um Nachforschungen über die Agartha-Legende anzustellen. "Zu welchen Schlüssen sie kamen; darüber müßte man heute genauer nachforschen.", so Aytunç Altındal gegenüber "Akşam".

Auch die Boulevard-Zeitung "Vatan" berichtete über Agartha, wobei sich der Bericht nur oberflächlich auf die Gründerin der Theosophischen Gesellschaft, Helena P. Blavatsky, konzentriert ("Diese Russin erfand Agartha!"). Im "Vatan"-Bericht ist dabei die Rede von zwei türkischen Indien- und Tibetexpeditionen zwischen den Jahren 1933 und 1936, die von M. Kemal Atatürk angeordnet und entsandt wurden. Die damaligen Forschungsberichte sollen sich in der Bibliothek des Anitkabir-Mausoleums befinden. Weiter wird in dem Bericht eine Parallele zwischen der sehr populären türkischen TV-Serie "Kurtlar Vadisi" (Tal der Wölfe) und den jüngst aufgeworfenen Fragen zu "Agarta" gezogen. Schon lange tritt in besagter TV-Serie eine "İhtiyarlar" (Die Altehrwürdigen bzw. Die Alten) genannte Geheimgesellschaft auf. Diese (türkische) Geheimgesellschaft fungiert (im TV-Szenario) seit jahrtausenden als eine Art überparteilicher Wächterrat des türkischen Staates. Neben dem schon erwähnten "Experten" Aytunç Altındal, wird auch der Historiker und Kolumnist Murat Bardakçı wie folgt zitiert: "Angeblich soll es zwei große Kontinente gegeben haben, die jedoch untergegangen sind. Der Eine ist Atlantis, der Andere dieser (Zitat unklar, wahrscheinlich wird der Kontinent Mu angesprochen?). Diese Kontinente versinken aufgrund von Naturkatastrophen, doch können sich die Weisen dieser Kontinente retten und schöpfen eine unter der Erdoberfläche liegende Zivilisation. Hitler soll Expeditionen nach Tibet gesandt haben. Es heißt der Dalai Lama stamme von dieser Rasse ab."

Bericht: Algabal

Die Ergenekonisten hatten der İBDA-Bewegung eine Zusammenarbeit vorgeschlagen

Während die Geschehnisse um die Geheimorganisation "Ergenekon" zu einer breit gefächerten politisch-gesellschaftlichen Chaossituation ausufern, kommen immer mehr Einzelheiten über die Putschvorbereitungen der ataturkistischen Geheimorganisation zutage. Wie türkische Medien nach der Anklageschrift durch die Istanbuler Staatsanwaltschaft vom 14. Juli seit Tagen vermehrt berichteten, soll die Geheimorganisation gezielt versucht haben nationalistische, sozialistische und islamistische Gruppen zu unterwandern um diese für ihre Zwecke einzusetzen.

Unter den oppositionellen Kräften zu denen die mutmaßlichen Putschisten zumindest versuchten Kontakte aufzubauen wurden in den letzten Tagen die marxistisch-leninistische DHKP-C, die kurdisch-nationalistische PKK und die islamistische İBDA-C genannt.

Als einer der führenden Vertreter sowohl der İBDA-Bewegung wie auch der İsmailağa-Gemeinde, beantwortete Sadettin Ustaosmanoğlu gegenüber dem Nachrichten-Magazin "Yeni Aktüel" (158. Ausgabe) Fragen über Ergenekon.

Die vollständige Übersetzung des Interviews:


Es wurden Nachrichten über eine Verbindung zwischen der İBDA-Front und Ergenekon veröffentlicht. Stimmen diese?

Der alleinige Vertretungssitz der Ideologie von Büyük Doğu-İBDA ist allseits bekannt, alles was außerhalb davon ausgesagt wird bindet lediglich die entsprechenden Personen.

Welchen Sitz meinen sie?

Den Eigentümer der Ideologie, Salih Mirzabeyoğlu.

Während die sich zur İBDA-Bewegung bekennende Zeitschrift "Baran" jeden kritisiert, bezeichnet sie Ergenekon-Leute als Mudschaheddin. Wie bewerten sie dies?

Die Zeitschrift "Baran" hat einen Bezug zur İBDA-Ideologie. In dieser Hinsicht gebührt ihnen Ehre bei zutreffenden Aktionen, genauso wie die Scham über etwaige Verfehlungen einzig sie selbst bindet.

Möchten sie damit sagen, dass es keinen Zusammenschluß von İBDA und Ergenekon gibt so wie es von den Medien aufgegriffen wurde?

Natürlich. Wir als Zeitschrift "Furkan", haben innerhalb unserer Angehörigkeit zu einer sufischen Gemeinde (gemeint ist die zum Sufiorden der Nakschibandiyya gehörige İsmailağa-Gemeinde in Istanbul) einen Bezug zu İBDA und haben weder in der Vergangenheit noch gegenwärtig Ergenekon befürwortet.

Die Verteidigung des Generstalbs-Memorandums (gemeint ist ein Memorandum des türk. Generalstabs über subversive NGOs, die zumeist im Auftrag ausländischer Mächte arbeiten, innerhalb der Türkei), Reportagen mit eigentlich eher feindliche Positionen zu İBDA vertretenden Leuten wie General a.D. Alaattin Parmaksız, dem ehemaligen Abgeortneten Turhan Çömez, Prof. Hasan Köni, Behiç Kılıç (Journalist), Avni Özgürel (Journalist), Nihat Genç (Schriftsteller und Journalist), İdris Arslan (Vater des Attentäters Alparslan Arslan), Serdar Akinan (Journalist), Naci Kutluay (kurdischer Intellektueller und Politiker), Uğur Civelek (Ökonom), Erol Manisalı (Ökonom und Journalist) und sogar die Verteidigung Atatürks, haben allseits zu Gerüchten über einen Flirt zwischen den Nationalen und İBDA Anlass gegeben. Was ist eigentlich dran an dieser Sache?

Die genannten Namen dürfen wohl nicht alle auf die selbe Waagschale geworfen werden, doch liegt das Ansinnen der meisten lediglich darin, unter einer anti-imperialistischen Maskerade Anhänger um sich zu scharen. Es handelt sich zum größten Teil um Sprecher einer bestimmten Basis… Und um darauf zu kommen was sie mit dem Satz "Und sogar Atatürks Verteidigung" aussagen wollten, wie auch durch ihre Betonung ersichtlich ist, beinhaltet dieses Thema für die Muslime eine negative Bedeutung, welches Ursache zu großen Traumata geworden ist. Eine Sache bei der Zugeständnisse vollkommen ausgeschlossen sind. Und wir haben auch mit den besten Erklärungsversuchen zu diesem Thema, keinerlei positive Aspekte ausfindig machen können.

Das "Baran" auf eine solche Linie abgeglitten ist, ist natürlich allein deren Angelegenheit… Wenn sie wollen, lassen sie uns mehr auf die Hintergründe der ganzen Thematik schauen. Also auf die Vereinnahmung der Muslime durch die Nationalen-Kemalisten…

Die Sache fing im Jahr 2003 an. Ein Major a.D. der sich zu einer an Sultan Galijew orientierenden Fraktion der Nationalen bekannte, traf sich mit einigen unserer Kameraden und schlug folgendes vor: man beabsichtige eine Union der patriotischen Kräfte zu formieren. Diese sollte durch Vereine und Publikationen vertreten und organisiert werden. In einer ersten Phase sollten an den Hochschulen Anhänger angeworben werden. Danach würden in den größten Städten Vereine gegründet. Und schließlich sollte die Bewegung im ganzen Land vertreten sein. Diese Bewegung würde dann Massenkundgebungen zum Zwecke der Propaganda und Manipulation organisieren um die öffentliche Stimmung und vor allem die Jugendbewegung zu beherrschen…

Der Major a. D. gab an dass die ersten vier-fünf Ausgaben einer Zeitschrift vollständig finanziert würden, auch wollte man für Auftritte im Fernsehen behilflich sein. Ihre Bedingungen waren folgende: ihr werdet nicht mehr über eine islamische Revolution sprechen und jegliche Angriffe gegen den Kemalismus einstellen, wir dagegen stellen dann alle Angriffe gegen die Scharia ein…

Um deren Aufrichtigkeit zu prüfen schlugen unsere Kameraden vor, in einer von diesen Kreisen kontrollierten Tageszeitung ein Interview von Salih Mirzabeyoğlu zu veröffentlichen. Doch zogen sich diese Leute dann mit der Begründung zurück, dies seien zu schwere Bedingungen… Zu dieser Zeit bekamen wir mit, dass noch viele andere islamistische Gruppen besucht wurden. Wer damals auf diese Angebote einging und wer nicht, sehen wir derzeit natürlich besonders deutlich…

Führen wird dies etwas weiter aus.

Bei weiterer Ausführung wird uns eine Ansicht zuteil, wodurch die Deutung und Auslegung der Angelegenheit von unserer Seite aus ersichtlich wird.

Einer der Ersten die von einem Dialog zwischen Nationalen und Islamisten gesprochen haben, ist der Kolumnist und General a. D. Kemal Yavuz von der Tageszeitung "Akşam". Was Salih Mirzabeyoğlu in seinem Werk "Telegram" über diese Person berichtet ist allseits bekannt. In diesem Rahmen wird ersichtlich dass jeder der einen Bezug zu İBDA hat, falsch liegt angesprochene Angebote anzunehmen. Dies ist die Politik all jener, die unser Volk mit Tabus unterdrücken um so weiterhin wie auch in Zukunft das Land nach ihrem Gutdünken auszusaugen. Auf keinen Fall darf man der Vaterland & Nation Rhetorik (dieser Kreise) Glauben schenken. Auch weiterhin suchen die Nationalen-Kemalisten nach willigen Erfüllungsgehilfen.

Sind innerhalb der İBDA-Front durch diese Annährungen an die Nationalen oder durch andere Gründe Spaltungen entstanden?

Das etwas, was von uns nicht akzeptiert wird, von einer anderen Gruppe angenommen wird, schädigt natürlich in keiner Weise die Ideologie als Ganzes. Vielmehr wird wieder folgendes klar ersichtlich: der Wortführer ist offenkundig. Aktionen die darüber hinaus gehen, offenbaren lediglich den falschen Bezug zum eigentlichen Gedankengut. Da kann sich niemand mit einem "das passt schon" herausreden.

Bei dem Angriff auf die US-Botschaft vor einigen Tagen, wurden auch sofort Meldungen über eine Zusammenarbeit der İBDA-Front mit Al-Kaida veröffentlicht. In einer Agentur-Meldung vom 9. Mai wurde sogar gemeldet, dass "Die bisherigen Auswertungen zum Angriff gegen die US-Botschaft in Istanbul, die Wahrscheinlichkeit einer Urheberschaft der İBDA-Front/Al-Kaida verstärkt haben."

Nun… Manipulativer Berichterstattung schenken wir keine Beachtung… Um Informationen, wer nun diesen Anschlag durchgeführt hat und wer nicht, werden sich die Sicherheitskräfte bemühen und wohlmöglich auch einiges herausfinden… Wir können jedenfalls zu diesem Thema nichts angeben. Darüber aber was Grundlegend gesagt werden muss, werden wir sprechen. Und dies ist nur dann möglich wenn man sich aus dem Dunstkreis des sogenannten Konkreten hinausbegibt. Das immer wieder Fehlschlüsse gezogen werden, gründet auf diesen Punkt. Einmal ganz von einem Zusammenschluss zwischen İBDA & Kaida abgesehen, laufen die weltweiten Konjunkturen darauf hinaus dass eher die fehlende Zusammenarbeit eines geographisch noch so entlegenen Muslims mit einem hiesigen Muslim Anlass zur Überraschung wäre. Was des weiteren dazu gesagt werden kann, wäre, im Sinne des ehemaligen Generalstabschefs Hilmi Özkök, auf die Frage ob es Putschvorbereitungen (durch Ergenekon) gegeben hat oder nicht: "Ich kann dies weder bestätigen, noch verneinen."

Wenn wir auf Ergenekon zurück kommen, welche Beziehungen und Verbindungen gab es zu Ihnen? Und wenn dies der Fall war, mit wem standen sie in Verbindung und wohin führte dies?

Von Doğu Perinçeks Zeitschrift "Aydınlık" aus hat man uns angerufen. Man wollte nähere Informationen über die Verbindung zwischen Salih Mirzabeyoğlu und dem Vorsitzenden des Verfassungsgerichts, Haşim Kılıç. Wir wiesen diese Anfrage ab. Welche Falschmeldungen diese hysterischsten aller Herolde der Ergenekonisten produzieren, wissen wir aus persönlicher Erfahrung. Zu seinerzeit hatte uns Perinçeks Zeitschrift "2000'e Doğru" mit diversen phantastischen Szenarien über uns ziemlich belustigt. Deren Lug- und Trughaftigkeit ist für uns exemplarisch. In jüngster Zeit hat uns der Anwalt von Sevgi Erenol, des offiziellen Sprechers des türkisch-orthodoxen Patriarchats, der ebenfalls aufgrund des Ergenekon-Prozesses inhaftiert ist, angerufen. Wir hatten ihnen eine "Furkan"-Ausgabe zugesendet, worauf sie eine panikartige Reaktion an den Tag legten. Sie erklärten uns gegenüber, befürchtet zu haben nun auch von dieser Seite (İBDA) einer Operation zum Opfer zu fallen. Dabei versenden wir prinzipiell Zeitschriften an Gefängnisse, haben deswegen auch den Ergenekonisten Zeitschriften zukommen lassen. Muzaffer Tekin, Fikri Karadağ und Zekeriya Öztürk haben die Annahme unserer Zeitschrift abgelehnt und zurückgesendet.

Mit dem ebenfalls einsitzenden Erkut Ersoy haben wir uns zum Thema Bewusstseinskontrolle getroffen. Wussten aber natürlich nicht das er ebenfalls mit diesen (Ergenekon) Dingen zu tun hatte.

Das Interesse des wiederum aufgrund des Ergenekon-Prozesses inhaftierten Dozents Ümit Sayın zu İBDA gründet auf dessen Zwielichtigkeit. Wir vermuten, dass diese Person eine Rolle im Mechanismus der an Salih Mirzabeyoğlu versuchten Bewusstseinskontrolle spielt. Zu diesem Thema wollte er auch Mirzabeyoğlu im Gefängnis besuchen, dies wurde jedoch von Seiten Mirzabeyoğlu abgelehnt. Wenn wir nun das "greift den Kemalismus nicht an"-Angebot der Ergenekonisten an unsere Kameraden aus dem Jahr 2004 mit der Forderung an Salih Mirzabeyoğlu eine "Philosophie des Kemalismus zu verfassen" kombinieren, kommen die Farben in diesem Spiel etwas mehr ans Tageslicht. Mirzabeyoğlu, der diese Angebote ablehnte, ist immer noch den selben Tortouren ausgesetzt.

Übersetzung: Algabal

Nachrichten-Magazin Yeni Aktüel

TV-Bericht (türkisch)