Während die Geschehnisse um die Geheimorganisation "Ergenekon" zu einer breit gefächerten politisch-gesellschaftlichen Chaossituation ausufern, kommen immer mehr Einzelheiten über die Putschvorbereitungen der ataturkistischen Geheimorganisation zutage. Wie türkische Medien nach der Anklageschrift durch die Istanbuler Staatsanwaltschaft vom 14. Juli seit Tagen vermehrt berichteten, soll die Geheimorganisation gezielt versucht haben nationalistische, sozialistische und islamistische Gruppen zu unterwandern um diese für ihre Zwecke einzusetzen.
Unter den oppositionellen Kräften zu denen die mutmaßlichen Putschisten zumindest versuchten Kontakte aufzubauen wurden in den letzten Tagen die marxistisch-leninistische DHKP-C, die kurdisch-nationalistische PKK und die islamistische İBDA-C genannt.
Als einer der führenden Vertreter sowohl der İBDA-Bewegung wie auch der İsmailağa-Gemeinde, beantwortete Sadettin Ustaosmanoğlu gegenüber dem Nachrichten-Magazin "Yeni Aktüel" (158. Ausgabe) Fragen über Ergenekon.
Die vollständige Übersetzung des Interviews:
Es wurden Nachrichten über eine Verbindung zwischen der İBDA-Front und Ergenekon veröffentlicht. Stimmen diese?
Der alleinige Vertretungssitz der Ideologie von Büyük Doğu-İBDA ist allseits bekannt, alles was außerhalb davon ausgesagt wird bindet lediglich die entsprechenden Personen.
Welchen Sitz meinen sie?
Den Eigentümer der Ideologie, Salih Mirzabeyoğlu.
Während die sich zur İBDA-Bewegung bekennende Zeitschrift "Baran" jeden kritisiert, bezeichnet sie Ergenekon-Leute als Mudschaheddin. Wie bewerten sie dies?
Die Zeitschrift "Baran" hat einen Bezug zur İBDA-Ideologie. In dieser Hinsicht gebührt ihnen Ehre bei zutreffenden Aktionen, genauso wie die Scham über etwaige Verfehlungen einzig sie selbst bindet.
Möchten sie damit sagen, dass es keinen Zusammenschluß von İBDA und Ergenekon gibt so wie es von den Medien aufgegriffen wurde?
Natürlich. Wir als Zeitschrift "Furkan", haben innerhalb unserer Angehörigkeit zu einer sufischen Gemeinde (gemeint ist die zum Sufiorden der Nakschibandiyya gehörige İsmailağa-Gemeinde in Istanbul) einen Bezug zu İBDA und haben weder in der Vergangenheit noch gegenwärtig Ergenekon befürwortet.
Die Verteidigung des Generstalbs-Memorandums (gemeint ist ein Memorandum des türk. Generalstabs über subversive NGOs, die zumeist im Auftrag ausländischer Mächte arbeiten, innerhalb der Türkei), Reportagen mit eigentlich eher feindliche Positionen zu İBDA vertretenden Leuten wie General a.D. Alaattin Parmaksız, dem ehemaligen Abgeortneten Turhan Çömez, Prof. Hasan Köni, Behiç Kılıç (Journalist), Avni Özgürel (Journalist), Nihat Genç (Schriftsteller und Journalist), İdris Arslan (Vater des Attentäters Alparslan Arslan), Serdar Akinan (Journalist), Naci Kutluay (kurdischer Intellektueller und Politiker), Uğur Civelek (Ökonom), Erol Manisalı (Ökonom und Journalist) und sogar die Verteidigung Atatürks, haben allseits zu Gerüchten über einen Flirt zwischen den Nationalen und İBDA Anlass gegeben. Was ist eigentlich dran an dieser Sache?
Die genannten Namen dürfen wohl nicht alle auf die selbe Waagschale geworfen werden, doch liegt das Ansinnen der meisten lediglich darin, unter einer anti-imperialistischen Maskerade Anhänger um sich zu scharen. Es handelt sich zum größten Teil um Sprecher einer bestimmten Basis… Und um darauf zu kommen was sie mit dem Satz "Und sogar Atatürks Verteidigung" aussagen wollten, wie auch durch ihre Betonung ersichtlich ist, beinhaltet dieses Thema für die Muslime eine negative Bedeutung, welches Ursache zu großen Traumata geworden ist. Eine Sache bei der Zugeständnisse vollkommen ausgeschlossen sind. Und wir haben auch mit den besten Erklärungsversuchen zu diesem Thema, keinerlei positive Aspekte ausfindig machen können.
Das "Baran" auf eine solche Linie abgeglitten ist, ist natürlich allein deren Angelegenheit… Wenn sie wollen, lassen sie uns mehr auf die Hintergründe der ganzen Thematik schauen. Also auf die Vereinnahmung der Muslime durch die Nationalen-Kemalisten…
Die Sache fing im Jahr 2003 an. Ein Major a.D. der sich zu einer an Sultan Galijew orientierenden Fraktion der Nationalen bekannte, traf sich mit einigen unserer Kameraden und schlug folgendes vor: man beabsichtige eine Union der patriotischen Kräfte zu formieren. Diese sollte durch Vereine und Publikationen vertreten und organisiert werden. In einer ersten Phase sollten an den Hochschulen Anhänger angeworben werden. Danach würden in den größten Städten Vereine gegründet. Und schließlich sollte die Bewegung im ganzen Land vertreten sein. Diese Bewegung würde dann Massenkundgebungen zum Zwecke der Propaganda und Manipulation organisieren um die öffentliche Stimmung und vor allem die Jugendbewegung zu beherrschen…
Der Major a. D. gab an dass die ersten vier-fünf Ausgaben einer Zeitschrift vollständig finanziert würden, auch wollte man für Auftritte im Fernsehen behilflich sein. Ihre Bedingungen waren folgende: ihr werdet nicht mehr über eine islamische Revolution sprechen und jegliche Angriffe gegen den Kemalismus einstellen, wir dagegen stellen dann alle Angriffe gegen die Scharia ein…
Um deren Aufrichtigkeit zu prüfen schlugen unsere Kameraden vor, in einer von diesen Kreisen kontrollierten Tageszeitung ein Interview von Salih Mirzabeyoğlu zu veröffentlichen. Doch zogen sich diese Leute dann mit der Begründung zurück, dies seien zu schwere Bedingungen… Zu dieser Zeit bekamen wir mit, dass noch viele andere islamistische Gruppen besucht wurden. Wer damals auf diese Angebote einging und wer nicht, sehen wir derzeit natürlich besonders deutlich…
Führen wird dies etwas weiter aus.
Bei weiterer Ausführung wird uns eine Ansicht zuteil, wodurch die Deutung und Auslegung der Angelegenheit von unserer Seite aus ersichtlich wird.
Einer der Ersten die von einem Dialog zwischen Nationalen und Islamisten gesprochen haben, ist der Kolumnist und General a. D. Kemal Yavuz von der Tageszeitung "Akşam". Was Salih Mirzabeyoğlu in seinem Werk "Telegram" über diese Person berichtet ist allseits bekannt. In diesem Rahmen wird ersichtlich dass jeder der einen Bezug zu İBDA hat, falsch liegt angesprochene Angebote anzunehmen. Dies ist die Politik all jener, die unser Volk mit Tabus unterdrücken um so weiterhin wie auch in Zukunft das Land nach ihrem Gutdünken auszusaugen. Auf keinen Fall darf man der Vaterland & Nation Rhetorik (dieser Kreise) Glauben schenken. Auch weiterhin suchen die Nationalen-Kemalisten nach willigen Erfüllungsgehilfen.
Sind innerhalb der İBDA-Front durch diese Annährungen an die Nationalen oder durch andere Gründe Spaltungen entstanden?
Das etwas, was von uns nicht akzeptiert wird, von einer anderen Gruppe angenommen wird, schädigt natürlich in keiner Weise die Ideologie als Ganzes. Vielmehr wird wieder folgendes klar ersichtlich: der Wortführer ist offenkundig. Aktionen die darüber hinaus gehen, offenbaren lediglich den falschen Bezug zum eigentlichen Gedankengut. Da kann sich niemand mit einem "das passt schon" herausreden.
Bei dem Angriff auf die US-Botschaft vor einigen Tagen, wurden auch sofort Meldungen über eine Zusammenarbeit der İBDA-Front mit Al-Kaida veröffentlicht. In einer Agentur-Meldung vom 9. Mai wurde sogar gemeldet, dass "Die bisherigen Auswertungen zum Angriff gegen die US-Botschaft in Istanbul, die Wahrscheinlichkeit einer Urheberschaft der İBDA-Front/Al-Kaida verstärkt haben."
Nun… Manipulativer Berichterstattung schenken wir keine Beachtung… Um Informationen, wer nun diesen Anschlag durchgeführt hat und wer nicht, werden sich die Sicherheitskräfte bemühen und wohlmöglich auch einiges herausfinden… Wir können jedenfalls zu diesem Thema nichts angeben. Darüber aber was Grundlegend gesagt werden muss, werden wir sprechen. Und dies ist nur dann möglich wenn man sich aus dem Dunstkreis des sogenannten Konkreten hinausbegibt. Das immer wieder Fehlschlüsse gezogen werden, gründet auf diesen Punkt. Einmal ganz von einem Zusammenschluss zwischen İBDA & Kaida abgesehen, laufen die weltweiten Konjunkturen darauf hinaus dass eher die fehlende Zusammenarbeit eines geographisch noch so entlegenen Muslims mit einem hiesigen Muslim Anlass zur Überraschung wäre. Was des weiteren dazu gesagt werden kann, wäre, im Sinne des ehemaligen Generalstabschefs Hilmi Özkök, auf die Frage ob es Putschvorbereitungen (durch Ergenekon) gegeben hat oder nicht: "Ich kann dies weder bestätigen, noch verneinen."
Wenn wir auf Ergenekon zurück kommen, welche Beziehungen und Verbindungen gab es zu Ihnen? Und wenn dies der Fall war, mit wem standen sie in Verbindung und wohin führte dies?
Von Doğu Perinçeks Zeitschrift "Aydınlık" aus hat man uns angerufen. Man wollte nähere Informationen über die Verbindung zwischen Salih Mirzabeyoğlu und dem Vorsitzenden des Verfassungsgerichts, Haşim Kılıç. Wir wiesen diese Anfrage ab. Welche Falschmeldungen diese hysterischsten aller Herolde der Ergenekonisten produzieren, wissen wir aus persönlicher Erfahrung. Zu seinerzeit hatte uns Perinçeks Zeitschrift "2000'e Doğru" mit diversen phantastischen Szenarien über uns ziemlich belustigt. Deren Lug- und Trughaftigkeit ist für uns exemplarisch. In jüngster Zeit hat uns der Anwalt von Sevgi Erenol, des offiziellen Sprechers des türkisch-orthodoxen Patriarchats, der ebenfalls aufgrund des Ergenekon-Prozesses inhaftiert ist, angerufen. Wir hatten ihnen eine "Furkan"-Ausgabe zugesendet, worauf sie eine panikartige Reaktion an den Tag legten. Sie erklärten uns gegenüber, befürchtet zu haben nun auch von dieser Seite (İBDA) einer Operation zum Opfer zu fallen. Dabei versenden wir prinzipiell Zeitschriften an Gefängnisse, haben deswegen auch den Ergenekonisten Zeitschriften zukommen lassen. Muzaffer Tekin, Fikri Karadağ und Zekeriya Öztürk haben die Annahme unserer Zeitschrift abgelehnt und zurückgesendet.
Mit dem ebenfalls einsitzenden Erkut Ersoy haben wir uns zum Thema Bewusstseinskontrolle getroffen. Wussten aber natürlich nicht das er ebenfalls mit diesen (Ergenekon) Dingen zu tun hatte.
Das Interesse des wiederum aufgrund des Ergenekon-Prozesses inhaftierten Dozents Ümit Sayın zu İBDA gründet auf dessen Zwielichtigkeit. Wir vermuten, dass diese Person eine Rolle im Mechanismus der an Salih Mirzabeyoğlu versuchten Bewusstseinskontrolle spielt. Zu diesem Thema wollte er auch Mirzabeyoğlu im Gefängnis besuchen, dies wurde jedoch von Seiten Mirzabeyoğlu abgelehnt. Wenn wir nun das "greift den Kemalismus nicht an"-Angebot der Ergenekonisten an unsere Kameraden aus dem Jahr 2004 mit der Forderung an Salih Mirzabeyoğlu eine "Philosophie des Kemalismus zu verfassen" kombinieren, kommen die Farben in diesem Spiel etwas mehr ans Tageslicht. Mirzabeyoğlu, der diese Angebote ablehnte, ist immer noch den selben Tortouren ausgesetzt.
Übersetzung: Algabal
Nachrichten-Magazin Yeni Aktüel
TV-Bericht (türkisch)
Unter den oppositionellen Kräften zu denen die mutmaßlichen Putschisten zumindest versuchten Kontakte aufzubauen wurden in den letzten Tagen die marxistisch-leninistische DHKP-C, die kurdisch-nationalistische PKK und die islamistische İBDA-C genannt.
Als einer der führenden Vertreter sowohl der İBDA-Bewegung wie auch der İsmailağa-Gemeinde, beantwortete Sadettin Ustaosmanoğlu gegenüber dem Nachrichten-Magazin "Yeni Aktüel" (158. Ausgabe) Fragen über Ergenekon.
Die vollständige Übersetzung des Interviews:
Es wurden Nachrichten über eine Verbindung zwischen der İBDA-Front und Ergenekon veröffentlicht. Stimmen diese?
Der alleinige Vertretungssitz der Ideologie von Büyük Doğu-İBDA ist allseits bekannt, alles was außerhalb davon ausgesagt wird bindet lediglich die entsprechenden Personen.
Welchen Sitz meinen sie?
Den Eigentümer der Ideologie, Salih Mirzabeyoğlu.
Während die sich zur İBDA-Bewegung bekennende Zeitschrift "Baran" jeden kritisiert, bezeichnet sie Ergenekon-Leute als Mudschaheddin. Wie bewerten sie dies?
Die Zeitschrift "Baran" hat einen Bezug zur İBDA-Ideologie. In dieser Hinsicht gebührt ihnen Ehre bei zutreffenden Aktionen, genauso wie die Scham über etwaige Verfehlungen einzig sie selbst bindet.
Möchten sie damit sagen, dass es keinen Zusammenschluß von İBDA und Ergenekon gibt so wie es von den Medien aufgegriffen wurde?
Natürlich. Wir als Zeitschrift "Furkan", haben innerhalb unserer Angehörigkeit zu einer sufischen Gemeinde (gemeint ist die zum Sufiorden der Nakschibandiyya gehörige İsmailağa-Gemeinde in Istanbul) einen Bezug zu İBDA und haben weder in der Vergangenheit noch gegenwärtig Ergenekon befürwortet.
Die Verteidigung des Generstalbs-Memorandums (gemeint ist ein Memorandum des türk. Generalstabs über subversive NGOs, die zumeist im Auftrag ausländischer Mächte arbeiten, innerhalb der Türkei), Reportagen mit eigentlich eher feindliche Positionen zu İBDA vertretenden Leuten wie General a.D. Alaattin Parmaksız, dem ehemaligen Abgeortneten Turhan Çömez, Prof. Hasan Köni, Behiç Kılıç (Journalist), Avni Özgürel (Journalist), Nihat Genç (Schriftsteller und Journalist), İdris Arslan (Vater des Attentäters Alparslan Arslan), Serdar Akinan (Journalist), Naci Kutluay (kurdischer Intellektueller und Politiker), Uğur Civelek (Ökonom), Erol Manisalı (Ökonom und Journalist) und sogar die Verteidigung Atatürks, haben allseits zu Gerüchten über einen Flirt zwischen den Nationalen und İBDA Anlass gegeben. Was ist eigentlich dran an dieser Sache?
Die genannten Namen dürfen wohl nicht alle auf die selbe Waagschale geworfen werden, doch liegt das Ansinnen der meisten lediglich darin, unter einer anti-imperialistischen Maskerade Anhänger um sich zu scharen. Es handelt sich zum größten Teil um Sprecher einer bestimmten Basis… Und um darauf zu kommen was sie mit dem Satz "Und sogar Atatürks Verteidigung" aussagen wollten, wie auch durch ihre Betonung ersichtlich ist, beinhaltet dieses Thema für die Muslime eine negative Bedeutung, welches Ursache zu großen Traumata geworden ist. Eine Sache bei der Zugeständnisse vollkommen ausgeschlossen sind. Und wir haben auch mit den besten Erklärungsversuchen zu diesem Thema, keinerlei positive Aspekte ausfindig machen können.
Das "Baran" auf eine solche Linie abgeglitten ist, ist natürlich allein deren Angelegenheit… Wenn sie wollen, lassen sie uns mehr auf die Hintergründe der ganzen Thematik schauen. Also auf die Vereinnahmung der Muslime durch die Nationalen-Kemalisten…
Die Sache fing im Jahr 2003 an. Ein Major a.D. der sich zu einer an Sultan Galijew orientierenden Fraktion der Nationalen bekannte, traf sich mit einigen unserer Kameraden und schlug folgendes vor: man beabsichtige eine Union der patriotischen Kräfte zu formieren. Diese sollte durch Vereine und Publikationen vertreten und organisiert werden. In einer ersten Phase sollten an den Hochschulen Anhänger angeworben werden. Danach würden in den größten Städten Vereine gegründet. Und schließlich sollte die Bewegung im ganzen Land vertreten sein. Diese Bewegung würde dann Massenkundgebungen zum Zwecke der Propaganda und Manipulation organisieren um die öffentliche Stimmung und vor allem die Jugendbewegung zu beherrschen…
Der Major a. D. gab an dass die ersten vier-fünf Ausgaben einer Zeitschrift vollständig finanziert würden, auch wollte man für Auftritte im Fernsehen behilflich sein. Ihre Bedingungen waren folgende: ihr werdet nicht mehr über eine islamische Revolution sprechen und jegliche Angriffe gegen den Kemalismus einstellen, wir dagegen stellen dann alle Angriffe gegen die Scharia ein…
Um deren Aufrichtigkeit zu prüfen schlugen unsere Kameraden vor, in einer von diesen Kreisen kontrollierten Tageszeitung ein Interview von Salih Mirzabeyoğlu zu veröffentlichen. Doch zogen sich diese Leute dann mit der Begründung zurück, dies seien zu schwere Bedingungen… Zu dieser Zeit bekamen wir mit, dass noch viele andere islamistische Gruppen besucht wurden. Wer damals auf diese Angebote einging und wer nicht, sehen wir derzeit natürlich besonders deutlich…
Führen wird dies etwas weiter aus.
Bei weiterer Ausführung wird uns eine Ansicht zuteil, wodurch die Deutung und Auslegung der Angelegenheit von unserer Seite aus ersichtlich wird.
Einer der Ersten die von einem Dialog zwischen Nationalen und Islamisten gesprochen haben, ist der Kolumnist und General a. D. Kemal Yavuz von der Tageszeitung "Akşam". Was Salih Mirzabeyoğlu in seinem Werk "Telegram" über diese Person berichtet ist allseits bekannt. In diesem Rahmen wird ersichtlich dass jeder der einen Bezug zu İBDA hat, falsch liegt angesprochene Angebote anzunehmen. Dies ist die Politik all jener, die unser Volk mit Tabus unterdrücken um so weiterhin wie auch in Zukunft das Land nach ihrem Gutdünken auszusaugen. Auf keinen Fall darf man der Vaterland & Nation Rhetorik (dieser Kreise) Glauben schenken. Auch weiterhin suchen die Nationalen-Kemalisten nach willigen Erfüllungsgehilfen.
Sind innerhalb der İBDA-Front durch diese Annährungen an die Nationalen oder durch andere Gründe Spaltungen entstanden?
Das etwas, was von uns nicht akzeptiert wird, von einer anderen Gruppe angenommen wird, schädigt natürlich in keiner Weise die Ideologie als Ganzes. Vielmehr wird wieder folgendes klar ersichtlich: der Wortführer ist offenkundig. Aktionen die darüber hinaus gehen, offenbaren lediglich den falschen Bezug zum eigentlichen Gedankengut. Da kann sich niemand mit einem "das passt schon" herausreden.
Bei dem Angriff auf die US-Botschaft vor einigen Tagen, wurden auch sofort Meldungen über eine Zusammenarbeit der İBDA-Front mit Al-Kaida veröffentlicht. In einer Agentur-Meldung vom 9. Mai wurde sogar gemeldet, dass "Die bisherigen Auswertungen zum Angriff gegen die US-Botschaft in Istanbul, die Wahrscheinlichkeit einer Urheberschaft der İBDA-Front/Al-Kaida verstärkt haben."
Nun… Manipulativer Berichterstattung schenken wir keine Beachtung… Um Informationen, wer nun diesen Anschlag durchgeführt hat und wer nicht, werden sich die Sicherheitskräfte bemühen und wohlmöglich auch einiges herausfinden… Wir können jedenfalls zu diesem Thema nichts angeben. Darüber aber was Grundlegend gesagt werden muss, werden wir sprechen. Und dies ist nur dann möglich wenn man sich aus dem Dunstkreis des sogenannten Konkreten hinausbegibt. Das immer wieder Fehlschlüsse gezogen werden, gründet auf diesen Punkt. Einmal ganz von einem Zusammenschluss zwischen İBDA & Kaida abgesehen, laufen die weltweiten Konjunkturen darauf hinaus dass eher die fehlende Zusammenarbeit eines geographisch noch so entlegenen Muslims mit einem hiesigen Muslim Anlass zur Überraschung wäre. Was des weiteren dazu gesagt werden kann, wäre, im Sinne des ehemaligen Generalstabschefs Hilmi Özkök, auf die Frage ob es Putschvorbereitungen (durch Ergenekon) gegeben hat oder nicht: "Ich kann dies weder bestätigen, noch verneinen."
Wenn wir auf Ergenekon zurück kommen, welche Beziehungen und Verbindungen gab es zu Ihnen? Und wenn dies der Fall war, mit wem standen sie in Verbindung und wohin führte dies?
Von Doğu Perinçeks Zeitschrift "Aydınlık" aus hat man uns angerufen. Man wollte nähere Informationen über die Verbindung zwischen Salih Mirzabeyoğlu und dem Vorsitzenden des Verfassungsgerichts, Haşim Kılıç. Wir wiesen diese Anfrage ab. Welche Falschmeldungen diese hysterischsten aller Herolde der Ergenekonisten produzieren, wissen wir aus persönlicher Erfahrung. Zu seinerzeit hatte uns Perinçeks Zeitschrift "2000'e Doğru" mit diversen phantastischen Szenarien über uns ziemlich belustigt. Deren Lug- und Trughaftigkeit ist für uns exemplarisch. In jüngster Zeit hat uns der Anwalt von Sevgi Erenol, des offiziellen Sprechers des türkisch-orthodoxen Patriarchats, der ebenfalls aufgrund des Ergenekon-Prozesses inhaftiert ist, angerufen. Wir hatten ihnen eine "Furkan"-Ausgabe zugesendet, worauf sie eine panikartige Reaktion an den Tag legten. Sie erklärten uns gegenüber, befürchtet zu haben nun auch von dieser Seite (İBDA) einer Operation zum Opfer zu fallen. Dabei versenden wir prinzipiell Zeitschriften an Gefängnisse, haben deswegen auch den Ergenekonisten Zeitschriften zukommen lassen. Muzaffer Tekin, Fikri Karadağ und Zekeriya Öztürk haben die Annahme unserer Zeitschrift abgelehnt und zurückgesendet.
Mit dem ebenfalls einsitzenden Erkut Ersoy haben wir uns zum Thema Bewusstseinskontrolle getroffen. Wussten aber natürlich nicht das er ebenfalls mit diesen (Ergenekon) Dingen zu tun hatte.
Das Interesse des wiederum aufgrund des Ergenekon-Prozesses inhaftierten Dozents Ümit Sayın zu İBDA gründet auf dessen Zwielichtigkeit. Wir vermuten, dass diese Person eine Rolle im Mechanismus der an Salih Mirzabeyoğlu versuchten Bewusstseinskontrolle spielt. Zu diesem Thema wollte er auch Mirzabeyoğlu im Gefängnis besuchen, dies wurde jedoch von Seiten Mirzabeyoğlu abgelehnt. Wenn wir nun das "greift den Kemalismus nicht an"-Angebot der Ergenekonisten an unsere Kameraden aus dem Jahr 2004 mit der Forderung an Salih Mirzabeyoğlu eine "Philosophie des Kemalismus zu verfassen" kombinieren, kommen die Farben in diesem Spiel etwas mehr ans Tageslicht. Mirzabeyoğlu, der diese Angebote ablehnte, ist immer noch den selben Tortouren ausgesetzt.
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