Mittwoch, 29. April 2009

Zwölf Einblicke ins oghusische Mittelalter

Zur Erstübersetzung von Dede Korkuts alttürkischen Heldensagen

Von Behrang Samsami

Hierzulande ist er ein Unbekannter. In der turksprachigen Welt dagegen ist Dede Korkut jedermann ein Begriff. Er gilt ihr als der Vater aller "Aschuks", derjenigen Dichter, die die Turkvölker lange Zeit nicht nur als Verfasser von Liebesgedichten gepriesen, sondern auch als Historienschreiber und Botschafter geschätzt haben. Nun sind die aus dem "Buch des Dede Korkut" bekannten zwölf türkischen Heldenerzählungen erstmals in einer deutschen Übersetzung erschienen - und zu entdecken.

Dabei spielt es keine Rolle, was der Anlass gewesen ist, der den Reclam Verlag dazu bewogen hat, diese nur durch zwei erhaltene Handschriften überlieferte Sammlung zu veröffentlichen. Ob es nun das diesjährige Gastland der Frankfurter Buchmesse war oder das seit einigen Jahren konstant große Interesse des hiesigen Lesepublikums an allem, was mit dem Mittelalter zu tun hat. Die erste vollständige Übertragung dieses, vor allem in der Türkei und in Aserbaidschan als Nationalepos reklamierten "Buches des Dede Korkut" war längst überfällig. Und das nicht nur, weil es sich dabei um ein Stück Weltliteratur handelt, sondern auch und vor allem, da es einen seltenen Einblick in eine Welt gibt, von der wir wenig wissen: nämlich in die des oghusischen Mittelalters.

Wer oder was sind nun diese Oghusen? Bei ihnen handelt es sich um eine frühere türkische Stammeskonföderation, deren Name von dem legendären Heerführer Oghus Chan stammt. Heutzutage wird der Völkername Oghus vor allem als Sammelbegriff für eine der zwei großen Gruppen unter den Turkvölkern verwendet, so der Türken, Aserbaidschaner und Turkmenen, die durch ihre enge geschichtliche Verwandtschaft heute noch Sprachen sprechen, die ein und derselben Gruppe zugeordnet werden. Die andere große Gruppe bilden die so genannten Kiptschak-Türken, zu denen die Tataren und Kasachen gehören.

Nach dem Ende der großen türkischen Steppenreiche in der Mongolei und im Siebenstromland zogen die Kiptschak-Türken im 7. Jahrhundert in nordwestliche Richtung und ließen sich nördlich des Aralsees und des Kaspischen Meeres nieder. Auch die Oghusen zogen westwärts, allerdings südlicher und siedelten in Afghanistan und Persien, in Anatolien und dem Kaukasus. Im Laufe des 11. Jahrhunderts traten diese mehrheitlich dem Islam bei und drangen weiter nach Kleinasien in byzantinisches Territorium vor - in der Hoffnung, neue Weideplätze für ihre Herden zu finden. Und genau diese halbnomadische Lebensweise der Oghusen wird im "Buch des Dede Korkut" porträtiert.

Eingeleitet wird die Sammlung von einem Prolog, in dem der - unbekannte und vermutlich frühneuzeitliche - Autor oder Redaktor die Geschichten zeitlich verortet, nämlich in die Jahre "nicht lange nach dem Tod des Propheten" Mohammed. Dargestellt wird diese Epoche als ein goldenes Zeitalter, in dem die Oghusen sich beizeiten nicht nur erbitterte Kämpfe mit ihren ostanatolisch-kaukasischen Nachbarn, den christlichen Georgiern, lieferten. Denn auch untereinander herrschte nicht selten Unruhe und Streit. Schließlich handelte es sich bei ihnen um einen Doppelstamm, der in getrennten Zeltlagern lebt, wobei die Innen-Oghusen (die Uç Oq oder "Drei Pfeile") die Außen-Oghusen (Boz Oq oder "Graue Pfeile") mit anführen.

Es ist nun stets an Dede Korkut, diese Grenzkonflikte, Überfälle und internen Machtkämpfe nach ihrer Beendigung textlich - episch wie lyrisch - festzuhalten. Interessant dabei ist der Umstand, dass er vom Redaktor nicht nur als ursprünglicher Autor angesehen wird, sondern auch selbst als handelnde Person auftritt, so dass sich in ihm mehrere Funktionen, nämlich die des Dichters, Ratgebers und Barden vereinen.

Will man die Erzählungen zusammenfassend vorstellen, so ergibt sich folgendes Bild: Neun der zwölf Geschichten zeigen einen heranwachsenden Helden. Dabei weisen dessen Erlebnisse epische Züge auf: Die Geburt desselben, der schon als Knabe übernatürliche Kräfte besitzt, nach seiner ersten Heldentat einen Namen erhält und schließlich um eine Frau wirbt. Stets geht es dabei um eine Expedition zur Befreiung eines gefangenen Familienmitglieds aus der Hand des Feindes. Nach dem Sieg des oft einzigen Sohnes eines älteren Ehepaars - ein altes zentralasiatisches Motiv - kehrt wieder Frieden ein. Die restlichen Erzählungen sind von anderer Art: Während die letzte Geschichte vom Bürgerkrieg zwischen den Innen- und Außen-Oghusen handelt, besitzt die fünfte Sage einen original anatolischen Hintergrund, nämlich die Auseinandersetzung mit dem Todesengel Asrael. Schließlich hat die achte Geschichte vom Zyklopen Depegös ganz eigene Züge, ist aber mehr in das Ganze des Buches integriert.

Lesenswert ist das "Buch des Dede Korkut" dabei nicht nur wegen der zahlreichen Abenteuer, die die unterschiedlichen, aber immer wieder auftretenden Figuren bestehen müssen. Es ist es insbesondere, weil es einen detaillierten Einblick in Alltagsleben, Sozialorganisation und Weltanschauung der türkischen Nomaden gewährt. So werden verschiedene Zelttypen einschließlich technisch-terminologischer Einzelheiten genannt. Oder man erfährt, dass sie gesonderte Sommer- und Winterweiden besaßen, was einem Nomadentum entspricht, wie er noch heute in der Türkei, vor allem aber im Iran anzutreffen ist. Schließlich lässt sich mit ihrer Präferenz für Zweiteilung (beginnend mit dem ihres Stammes) ihr starker Hang zur Exogamie erklären: So lebten die Oghusen meist in kleineren Gruppen, hüteten sich aber vor Inzucht, indem sie Ehen zwischen getrennten Stammesblöcken arrangierten.

Schließlich noch einige Anmerkungen zu der hier vorgestellten, in der neuen Reclam Bibliothek erschienenen Edition: Die vom Turkologen Hendrik Boeschotens vorgelegte, erste vollständige deutsche Erstausgabe basiert auf einer eigenen, früheren niederländischen Übersetzung, die seinen Angaben nach im Vergleich zu früheren Übertragungen eine ganze Reihe von Neuinterpretationen aufweist. Dabei enthält die Ausgabe neben dem Text der zwölf Heldensagen auch eine Karte, die den Lebensraum der Oghusen im "Dede Korkut" lokalisiert, ferner ein Verzeichnis mit den wichtigsten Textausgaben und schließlich Angaben zur internationalen Forschungsliteratur.

Bedauerlich ist einzig, dass kein Glossar angelegt worden ist, in dem die Namen der - für das deutsche Lesepublikum meist völlig unbekannten - Personen näher erläutert werden. Dies geschieht im Haupttext zwar in einigen, aber nicht in allen Fällen. Darüber hinaus wäre zu überlegen, ob es nicht sinnvoll sei, zukünftig eine zweisprachige Ausgabe zu veröffentlichen. Auf diese Weise würde man dem Publikum nicht nur die Einsicht ins Original, sondern den der türkischen Sprache mächtigen Lesern auch die Möglichkeit eines Vergleichs mit der hier vorgelegten Übersetzung gewähren - und damit die Authentizität der zwölf Einblicke ins oghusische Mittelalter noch steigern.


Das Buch des Dede Korkut. Heldenerzählungen aus dem türkischen Mittelalter.
Übersetzt aus dem Türkischen von Hendrik Boeschoten.
Reclam Verlag, Ditzingen 2008.
300 Seiten, 19,90 EUR.
ISBN-13: 9783150106662

Quelle


Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden hat ein handschriftliches Manuskript des alttürkischen Epos digitalisiert. Das vollständige Manuskript stammt voraussichtlich aus dem 15. Jahrhundert und ist auf türkisch (osmanisch) mit arabischen Schriftzeichen verfasst. Alle 312 Seiten des Originals wurden digitalisiert und stehen (auszugsweise) in deutscher Übersetzung sowie Transkription des Originaltextes zur Verfügung.

Kitab-i Dedem Korkut - Mscr.Dresd.Ea.86

Dienstag, 7. April 2009

İstanbul'da bir kötü omen...

Omen... "Gözlemlenen görünüme, üretilen düşünce bağlantısına göre uğursuz ya da şans getirici sayılabilirdi. Ön işaretlerle tanrıların isteklerinin ifade edildiği düşünen eski kültürlerin insanları, tanrılarla iletişimi düzenli bir temele oturtmak için, kurallara bağlı ön işaret öğretileri geliştiriyordu. Ön işaretler hedefli gözlemleniyor, kaydediliyor, sınıflandırılıyordu ve mantik için temel oluşturuluyordu, yani tanrıların hedefli sorgulaması."*

"Omen inancı eski Doğu medeniyetlerinden Babil'e kadar dayanır ve iki olay arasındaki bağlantılar üzerinde yoğunlaşır. Bu bağlantıların illa kausalite-nedensellik çerçevesinde belirmesi gerekmez. Dünya'nın her yerinde birtakım alametlerden geleceğe yönelik tabirler çıkarma inancı bulunabilir. Omen bireye nisbeten ya tevafuken zuhur eder ya da bilinçli bir arayış neticesinde kendini gösterir. Her şey bir omen olabilir; doğada görülen fenomenler (hava durumu, kuyruklu yıldızlar, hayvanların davranışları), belli insanlar ile rastlaşmalar veya zar oyununda çıkan sayılar gibi." *

Ominös (Alman.): meşum, uğursuz.


'Çiçeği burnunda' yeni NATO Genel Sekreteri Rasmussen BM teşkilatının İstanbul'da düzenlediği 'Medeniyetler ittifakı' başlıklı forum öncesi 'ufak bir kaza' geçirmiş. Ayrıntıları medyaya pek yansıtılmayan kazada Rasmussen'in omuzu çıktığı, acilen (narkoz altında) ameliyata alındığı ve 'heycanla beklenen' konuşmasını ancak bir kolu sargılı ve terleye terleye yapabildiği belirtiliyordu. Bazı haber kaynaklarına göre merdivenlerden yuvarlandığı söylenen Rasmussen, bazılarına göre ise banyoda kaymış.

Almanya'ın önde gelen haber dergilerinden Focus Türkiye kaynaklı internet haber sitelerinde "Allah kaydırdı" diye Rasmussen ile 'dalga geçildiğini' naklediyor...

Doğrusu, "geçmiş olsun" demek içimizden gelmiyor. "Daim olsun" dememiz daha samimi ve münasip olur.

Türkiye'nin 'diplomatik başarısı' veya Rasmussen'den Gül'e kazık

NATO genel kurulunda Rasmussen'e olan vetosunu 'şartlı geri alan' Türkiye, şartlardan birisinin de Rasmussen'in ülkesinde yayınlanan İslam karşıtı karikatürlerden dolayı müslümanlardan özür dilemesi olduğu Dünya basınında geniş yankı bulmuştu.

Türkiye'nin vetosuyla 'gerginleşen' NATO toplantısına 'ilk müdahale' ABD başkanı Obama'dan gelmişti. Gül ve Rasmussen ile iki saatlik bir özel görüşmeden sonra olay 'tatlıya bağlanmıştı'.

Türkiye'de ise 'istediğimizi aldık!' havasına girilmişti.

İstenilen şeyler arasında NATO toplantısının hemen ardından İstanbul'da tertiplenecek 'Medeniyetler ittifakı' forumunda, Rasmussen'in müslümanlardan özür dilemesiydi.

Rasmussen beklenen bu 'insanlık görevi'ni yerine getirmedi. Ve böylece daha üç gün evvel 'büyük iş başardık' pozlarıyla arz-ı endam eden Türk devlet ve diplomasi erkanına tam bir fiyasko yaşattı.

Focus dergisinin haberinde, dinleyiciler arasında olan Erdoğan'ın Rasmussen'in konuşmasını "homurdayarak dinlediği"ne dikkat çekiliyor.

Tüccar kafasıyla büyük siyaset yapabileceklerini sanan zavallı 'yurdum insanları'nın trajik-komik halleri...

Rasmussen'in yüzsüzlüğü 'doğal'

Henüz İstanbul'a gelmeden Politiken gazetesine verdiği bir demeçte "Danimarka'da ifade özgürlüğü için özür dilemeyiz!" diyen Rasmussen, 'medeni' Avrupalıların 'ifade özgürlüğü' kavramı altında ve 'kültürler arası diyalog'dan ne anladıklarını bir daha izhar etmiş oldu. 'Ahlaki sınır tanımaz' Avrupa için bu yaklaşım elbette 'doğal' sayılmalı. Ve hemen ardından 'müslümanlar bizi niye sevmiyorlar?!' şeklinde 'sitem' etmeleri de bu hasta kafanın yansıması olarak okunmalı. Rasmussen'in şahsında Avrupa'nın yüzsüzlüğü bir daha tescil edilmiş oldu.

Aynı şekilde mevzu PKK'nın yayın organlarından RojTV'ye gelince "Eğer PKK ile doğrudan ilişkisi olduğu ortaya çıkarsa yasaklarız" diye kıvıran yine 'Batı ahlaksızlığının proto-tiplerinden' Rasmussen.

Dikkat edilirse, RojTV en son Almanya'da bir PKK kuruluşu olma gerekçesi ile yasaklanmıştı. Ve PKK hem ABD hem AB 'terör örgütleri listesi'nde bulunuyor. NATO'nun bu hususu 'görmemezlik'ten gelmesi 'doğal tutarsızlık'ın bir diğer ifadesi olsa gerek.

NATO için Rasmussen'den 'iyisi' yok!

Türkiye dahil, NATO ülkelerini tebrik etmek gerekir; 'postmodern sömürgeciliği'nin silahlı kolu olan bu kuruluşa en yakışır kişiyi 'baş' ettikleri için. Gerçekten daha 'sembol yüklü' bir kişi bulunamazdı.

NATO'nun feci durumu ve kötü gidişatı malum. Somali'den Afganistan'a kadar geniş bir coğrafyada Batıcı hayat tarzını silah zoruyla ayakta tutmak için çabalıyor. 'Ayakta tutmak' diyoruz, çünkü taarruz gücü kalmamıştır. Batıcı hayat tarzı için artık yayılma olamaz. Bu çöküşün askeri alandaki resmi NATO'dur.

Obama'nın ABD başkanlığına seçilmesinde olduğu gibi, Rasmussen'in NATO genel sekreterliğine seçilmesi de 'yeni dönem' adı altında 'her şey daha iyi olacak' avuntusundan ibarettir. Batı'nın tek emeli bu şekilde 'el çabukluğu ile' hukuksuzluğunu, barbarlığını, katliamlarını ve çöküşünü ört bas etmektir. İlk bakışta bile 'çok ucuz oyunlar' bunlar. Ama Batı'nın 'başka oyunu' kalmadı.

NATO'nun 'yeni Afganistan stratejisi' bu çıkmaza dair en aktüel misal. Bir önceki (başarısız) stratejiden tek farkı daha çok asker sevk edilmesinden ibaret bir 'strateji'. Afganistan'a yönelik bu 'yeni strateji'ye dahil olmak üzere 'sivil kalkınmayı hızlandırma' vaadi ise büs bütün komedi. Batı öncülüğündeki kapitalist finans ve ekonomi rejimi 'battı balık yan gider' manzarası arz ederken; hangi parayla? Karşılıksız Dolar ve Euro basarak mı?

Alman basınında atılan bir manşete göre 'Bush'un sevgilisi, Türklerin korkusu' olan Rasmussen - 'ustasına bak çırağını bil' hesabı - bütün bu belaları daha da körükleyecek gibi durmakta.

Kendi sağlığını umursayan herkese bu meşum tipden uzak durmalarını tavsiye ederiz.


Algabal