Der Überfall auf einen Grenzposten der türkischen Armee unmittelbar an der türkisch-irakischen Grenze durch die PKK, wirft besonders in politischer Hinsicht neue Dimensionen der Kurdistan-Frage auf.
Der PKK-Angriff vom 2. Oktober richtete sich gegen den türkischen Grenzposten Aktütün (Provinz Hakkari), hauptsächlich wurde aber um den etwa 6 Km weiter vorgelagerten Alarmposten Bayrak Tepe gekämpft. Nach ofiziellen Meldungen aus der Türkei kamen bei den Gefechten 17 türkische Soldaten und 24 PKK-Guerillas ums Leben. Türkische Presseberichte, wonach die angreifende PKK-Einheit 350 Guerillas umfaßt habe, wollte der türkische Generalstab nicht bestätigen. Die Armee sprach lediglich von einer "sehr großen Gruppe" von PKK-Guerillas.
Taktischer Zug der PKK gegen Abdullah Öcalan?
Mitte des Monats tagt das Parlament in Ankara über eine Verlängerung des grenzübergreifenden Militäreinsatzes gegen die PKK im Nordirak. Eine Verlängerung des Einsatzes gilt als sicher. Unwahrscheinlich ist deshalb, dass die PKK mit ihrem Angriff auf diesen obligatorischen Beschluß des Parlaments in Ankara gezielt hat.
Fragezeichen wirft der massive PKK-Angriff vielmehr deshalb auf weil gerade in den letzten Tagen von Seiten des inhaftierten Abdullah Öcalan, der im Parlament zu Ankara sitzenden DTP als politischer Arm der PKK und nicht zuletzt auch (angeblich) von führenden PKK-Kadern ein Waffenstillstand angekündigt wurde.
Wieso die PKK nun diesen möglichen Waffenstillstand augenscheinlich verworfen hat, ist eine brisante Frage.
Einem Bericht des türkischen TV-Senders SKY-Turk zufolge, betreiben die gegenwärtigen PKK-Führungskader eine Isolationspolitik gegen ihren ehemaligen Parteichef Abdullah Öcalan. Öcalan spricht sich seit seiner Inhaftierung immer öfter für eine anti-imperialistische Großraumlösung des Kurdistan-Konflikts aus. Seit seiner Inhaftierung fordert Öcalan eine politische Lösung unter Einbindung der regionalen Großstaaten (Türkei, Iran, Irak, Syrien) und parallel dazu eine explizite Abwehr gegen die neo-koloniale Interventionspolitik der USA und ihrer Verbündeten.
Die gegenwärtigen PKK-Machthaber favorisieren jedoch eine Zusammenarbeit mit den USA um in mehreren Etappen einen großkurdischen Staat zu errichten. Praktisches Vorbild ist die Etablierung einer kurdischen Autonomieregierung im Nordirak. Als theoretisches Vorbild wird Israel angeführt. Nicht zufällig wettert Öcalan deshalb immer wieder gegen den "neuen kurdischen Nationalismus sponsored by Israel".
Mit ihrem jüngsten Großangriff hat die PKK in erster Linie ihren ehemaligen Parteichef getroffen. Die neue PKK-Führung macht damit klar, dass sie kein Interesse an der Politik Öcalans hat. Damit ist der lange schwellende Konflikt zwischen dem Kurden-Führer und "seiner" Partei in eine entscheidende Phase eingetreten.
Bericht: Deutsch-Türkische Nachrichten
Der PKK-Angriff vom 2. Oktober richtete sich gegen den türkischen Grenzposten Aktütün (Provinz Hakkari), hauptsächlich wurde aber um den etwa 6 Km weiter vorgelagerten Alarmposten Bayrak Tepe gekämpft. Nach ofiziellen Meldungen aus der Türkei kamen bei den Gefechten 17 türkische Soldaten und 24 PKK-Guerillas ums Leben. Türkische Presseberichte, wonach die angreifende PKK-Einheit 350 Guerillas umfaßt habe, wollte der türkische Generalstab nicht bestätigen. Die Armee sprach lediglich von einer "sehr großen Gruppe" von PKK-Guerillas.
Taktischer Zug der PKK gegen Abdullah Öcalan?
Mitte des Monats tagt das Parlament in Ankara über eine Verlängerung des grenzübergreifenden Militäreinsatzes gegen die PKK im Nordirak. Eine Verlängerung des Einsatzes gilt als sicher. Unwahrscheinlich ist deshalb, dass die PKK mit ihrem Angriff auf diesen obligatorischen Beschluß des Parlaments in Ankara gezielt hat.
Fragezeichen wirft der massive PKK-Angriff vielmehr deshalb auf weil gerade in den letzten Tagen von Seiten des inhaftierten Abdullah Öcalan, der im Parlament zu Ankara sitzenden DTP als politischer Arm der PKK und nicht zuletzt auch (angeblich) von führenden PKK-Kadern ein Waffenstillstand angekündigt wurde.
Wieso die PKK nun diesen möglichen Waffenstillstand augenscheinlich verworfen hat, ist eine brisante Frage.
Einem Bericht des türkischen TV-Senders SKY-Turk zufolge, betreiben die gegenwärtigen PKK-Führungskader eine Isolationspolitik gegen ihren ehemaligen Parteichef Abdullah Öcalan. Öcalan spricht sich seit seiner Inhaftierung immer öfter für eine anti-imperialistische Großraumlösung des Kurdistan-Konflikts aus. Seit seiner Inhaftierung fordert Öcalan eine politische Lösung unter Einbindung der regionalen Großstaaten (Türkei, Iran, Irak, Syrien) und parallel dazu eine explizite Abwehr gegen die neo-koloniale Interventionspolitik der USA und ihrer Verbündeten.
Die gegenwärtigen PKK-Machthaber favorisieren jedoch eine Zusammenarbeit mit den USA um in mehreren Etappen einen großkurdischen Staat zu errichten. Praktisches Vorbild ist die Etablierung einer kurdischen Autonomieregierung im Nordirak. Als theoretisches Vorbild wird Israel angeführt. Nicht zufällig wettert Öcalan deshalb immer wieder gegen den "neuen kurdischen Nationalismus sponsored by Israel".
Mit ihrem jüngsten Großangriff hat die PKK in erster Linie ihren ehemaligen Parteichef getroffen. Die neue PKK-Führung macht damit klar, dass sie kein Interesse an der Politik Öcalans hat. Damit ist der lange schwellende Konflikt zwischen dem Kurden-Führer und "seiner" Partei in eine entscheidende Phase eingetreten.
Bericht: Deutsch-Türkische Nachrichten
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